Rote Villa - Villa „Haus Stensjöholm“ (historischer Ort)
Nachdem im Jahre 1842 die Eisenbahnstrecke Berlin-Frankfurt (Oder) in Betrieb genommen wird, lässt sich der Industrielle und Kommerzienrat Johann Friedrich Ludwig Wöhlert (1797-1877) in Hangelsberg nieder und hat großen Anteil an der Errichtung des „Villenviertels“. Die Villa „Eichburg“, die „Rote Villa“ und die Villa mit Poststation am Ortseingang gehören dazu.
Die „Rote Villa“ wird ab ca. 1876 erbaut und anfangs Villa Wöhlert genannt. Rechts daneben steht noch heute der ehemalige Pferdestall mit dem Kutscherhaus. Um 1900 bewohnt der Schwiegersohn von Wöhlert, Leutnant von Albert mit Familie die Villa. 1927 wird Admiral a.D. der Kaiserlichen Marine Georg Alexander von Müller durch die Erbschaft seiner Frau Miteigentümer der Villa. Die einst gelbe Klinkerfassade erhält daraufhin einen „schwedisch-roten“ Anstrich. Frühere ockerfarbene Balken, Holzelemente und Fensterfaschen werden weiß gestrichen. Der Volksmund nennt sie daraufhin „Rote Villa“. Offiziell gibt der Admiral der Villa den Namen „Haus Stensjöholm“ in Anlehnung an das gleichnamige Gut seiner Eltern in Schweden. Von Müller stirbt 1940 in Hangelsberg.
Ab 1943 dient die Villa der Unterbringung von Flüchtlingen und Vertriebenen. Es folgen verschiedene Mietverhältnisse. 1998 wurde die Rote Villa den Alteigentümern zugesprochen und steht dann über Jahre leer. Trotz des maroden baulichen Zustands gibt es mehrere Kaufinteressenten und Eigentümerwechsel.
2004 stellte die zuständige Denkmalschutzbehörde die Villa „Haus Stensjöholm“ unter Denkmalschutz und 2020 wird die Restaurationsvariante von 1930 festgelegt. Im Jahr 2022 übernehmen neue Eigentümer das historische Gebäude in Hangelsberg und lassen die Villa denkmalgerecht sanieren.
Text: Veröffentlicht 2024 mit freundlicher Unterstützung von Jürgen Storm (Ortschronist Hangelsberg mit Ausschnitten aus der Jubiläumsfestschrift "275 Jahre Hangelsberg" in 2023) und Jürgen Matros (Einwohner von Hangelsberg).
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