Hangelsberg
Hangelsberg ist historisch gesehen der jüngste Ortsteil der Gemeinde Grünheide (Mark). Erst 1748 ist es in einer preußischen Landkarte eingetragen. Archäologische Funde an der Stätte Unsal und am Zettelberg belegen allerdings, dass bereits in der Bronzezeit slawische Volksgruppe, vor allem Wenden, hier am Rande des Berliner Urstromtals gesiedelt haben.
„Ältester Hangelsberger“ ist der Hangelberg - gelegen am westlichen Ortseingang - als Rest einer späteiszeitlichen Parabeldüne. Aufgeweht wurde er vor 12.000 Jahren. Heute gilt er als die wohl geschichtsträchtigste bewohnte Binnendüne Brandenburgs und ist Namensgeber für den Ortsteil. Landschaftsgestalter war vorrangig die mäandrierende Spree.
Geprägt wurde die Dorfentwicklung durch die riesigen Waldflächen ringsum. Erste Siedler waren Förster und Teerbrenner, später Köhler, Jäger, Sägewerker, Holzhändler, Fuhrunternehmer und wenige Landwirte. Ab 1711 führte eine Postverbindung von Berlin nach Frankfurt (Oder) über Hangelsberg. Vor Ort gab es eine Station für den Pferdewechsel. Noch heute markieren mächtige Eichen den Verlauf der Alten Poststraße, unter anderem vorbei an dem im 13. Jahrhundert durch Zisterzienser gegründeten Gut Wulkow. Teile der Alten Poststraße sind heute als Spreeradweg touristisch ausgebaut und befahrbar.
Wirtschaftlichen Aufschwung und starken Zuwachs der Einwohnerzahl brachte die 1842 fertig- gestellte Eisenbahnstrecke Berlin – Frankfurt (Oder) mit Halt in Hangelsberg. Vor allem gut betuchte Berliner Pensionäre und Rentner entdeckten die reizvolle Landschaft unter anderem als Sommerfrische, Ausflugsziel und Wohnort. Auch den Neoimpressionisten Curt Herrmann und weitere Maler zog es hierher. Die das Ortsbild prägenden Villen mit charakteristischen Turmbauten am westlichen Ortseingang stammen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Trotz teilweise fortgeschrittener Alterserscheinungen beeindrucken Sie noch heute durch ihre stilistische Harmonie. Mit ihnen hat besonders Johann Friedrich Ludwig Wöhlert als Pionier der Gründerzeit auch hier bleibende Spuren hinterlassen. Auf Veranlassung von Kaiser Wilhelm II entstand ab 1912 die Garten- und Waldstadt Fürstenwalde-West. Sie wurde im Oktober 1956 der damaligen Gemeinde Hangelsberg zugeordnet und gehört heute wie auch Wulkow und Spreetal zum Ortsteil Hangelsberg in der Gemeinde Grünheide (Mark).
Gegenwärtig ist Hangelsberg vor allem für seine verkehrsgünstige Lage und für sein Landschaftsbild bekannt. Es liegt zwischen Wald und Wiesen, im Norden durch die Bahnstrecke und den Friedwald begrenzt, im Süden dem Verlauf der Müggelspree folgend. Die Ruhe und Schönheit der Spreeniederung mit ihren ausgedehnten Wiesen und Wäldern lockt viele Besucher an. Im Frühjahr blühen in Hangelsberg massenhaft Maiglöckchen und sind zusammenhängend eines der größten Vorkommen in Europa.
Gesellschaftlich ist das Leben im Ort durch ein starkes Vereinsleben geprägt. Die Müggelspreehalle, eine modere Mehrzweckhalle, in der vielfältige Veranstaltungen unter anderem internationale Boxturniere stattfinden, ist Treffpunkt für Jung und Alt. Für Wasserwanderer gibt es an der Müggelspree gleich mehrere Bootsein- und -ausstiegsmöglichkeiten. Eine davon ist am Unsal, mit Badestelle und Spielplatz - ein idyllischer Ort kurz vor dem Ortsausgang in Richtung Fürstenwalde.